Von der Druckerei Lautz hin zu Bert & Jörg Rahm-Drucktechnik.

Von 1901 bis in die Gegenwart. Seit nunmehr 115 Jahren die Druckerei in Asbach und der Region.

Liebe Leserinnen, lieber Leser unserer kleinen Familienchronik, es war und ist eine spannende Zeit in unserer Branche. Wir blicken heute auf eine Familientradition in der fünften Generation zurück. Aus mir bekannten Überlieferungen weiß ich, dass unsere Familiengeschichte spannend war und aktuell auch immer noch Ecken und Kanten aufzuweisen hat. Die Wurzeln der Familie findet man in Trier, Linz/Rh., Neckarsulm und Düsseldorf. Ich sehe es für mich als eine Aufgabe für die Zukunft an, diese einmal mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln aufzurollen. Aber zuerst bin ich jetzt beim Hier und Heute und im Jahr 2016 bei 115 Jahren Familientradition im Druck. Gerne nehme ich Sie beim Lesen dieser Zeilen mit und gebe Ihnen einen Einblick in unsere Familientradition „Druck“. Kommen Sie mit!

Kaspar Lautz Kaspar Lautz, Buchdruckermeister 1901 Gründer der Druckerei Lautz in Asbach * 4. Januar 1875 in Trier, † 29. Januar 1958 in Asbach
Kaspar Lautz
Unser Haus vor 1915

Als sich im Jahr 1901 Kaspar Lautz, aus Trier stammend, in Asbach niederließ und dort als gelernter Buchdruckermeister die Druckerei Lautz gründete, ahnte niemand, dass diese heute noch Bestand hat. Wir, seine Urenkel Bert & Jörg Rahm, die den Betrieb im Jahr 1997 von unserem Vater übernahmen, führen die Firma heute unter dem Firmennamen Bert & Jörg Rahm-Drucktechnik. Seit 2012 hat mit Ururenkelin Nina Rahm, als gelernte Mediengestalterin und Medienfachwirtin, nicht nur die Frauenpower in unsere Männerdomäne Einzug gehalten. Sie verkörpert auch die fünfte Generation seit Firmengründung in unserer Familientradition.

In den Jahren bis 1913 befand sich unsere Druckerei in der Hauptstraße 39, im Gebäude des heutigen Friseursalons „Haardesign by Sylvana“. Im Februar 1913 hat unser Urgroßvater Kaspar Lautz gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth das heutige Geschäfts- und Wohnhaus in der Hauptstraße 47 im Zuge einer Versteigerung (der Kaufvertrag datiert vom 24. Februar 1913) erworben und beide zogen mit der Druckerei und vier Kindern, Else, Käthe, Karl und Anna von der Hauptstraße 39 in die Hauptstraße 47, dem heutigen Firmensitz, um.

Das heutige Firmengebäude hat auch seine ganz eigene Geschichte. Stand es doch vor ca. 400 Jahren in Ütgenbach. Das Fachwerkgerüst wurde nach seinem Abriss vor ca. 250 Jahren hier in Asbach aufgebaut. Zudem grenzt und führt ein Teil des historischen Asbacher Walles auch heute noch an und über das Anwesen.

Neben der Druckerei betrieb Kaspar Lautz mit seiner Frau Elisabeth ein Tabak-, Papier- und Schreibwarengeschäft. Ab den 60er-Jahren sollte das Geschäft, als Spielzeug-Paradies Lautz, weit über die Grenzen Asbachs hinaus bekannt werden. Zeitlebens stand das unternehmerische Risiko auf zwei Säulen: Druckerei und Geschäft. Als größte unternehmerische Tat unseres Urgroßvaters kann man die Herausgabe des Westerwälder Volksblattes, welches in der Zeit vor 1930 erschien, ansehen. In der Druckerei wurde er ab den 20er-Jahren, von seinem Sohn Karl unterstützt, ebenfalls gelernter Buchdrucker. Dieser stand ihm zur Seite bis zu seinem Eintritt als Soldat in den 2. Weltkrieg. Aus diesem kehrte er nicht mehr heim und galt als vermisst in Russland. Seine drei Töchter, Else, Katharina (verstarb im gesegneten Alter von 103 Jahren) und Anna mussten ebenfalls die Eltern unterstützen. Bedingt durch den frühen Tod seiner Frau Elisabeth († 1945) führte seine Tochter Else (sie war Mitgründerin des Möhnenclub Asbach) das Geschäft und den Haushalt. Sie war nie verheiratet und muss eine sehr treue Seele gewesen sein. Leider verstarb auch sie schon recht früh, 1955 nach kurzer Krankheit mit gerade einmal 54 Jahren. Bedingt durch den Tod seiner Tochter Else und Sohn Karl sowie die Heirat von Anna und Katharina war unser Urgroßvater seit den 50er-Jahren auf sich selbst gestellt. Dies sollte sich ändern als ab 1953 sein Enkel Bertram Rahm ihn als Schriftsetzer und Mitarbeiter in der Druckerei unterstützte und zur Seite stand.

Unser Haus ab 1915

Bertram Caspar Rahm, unser Vater und Enkel von Kaspar Lautz, Sohn der Eheleute Bertram und Anna Rahm (geb. Lautz) absolvierte von 1949 bis 1952 eine Ausbildung zum Schriftsetzer in der Sinzig’sche Buchdruckerei in Linz und kam 1953 nach Asbach, um hier in der Druckerei seines Opas mitzuarbeiten (eigentlich wäre er ja viel lieber Schreiner geworden). Dies stellte sich als nicht leichtes Unterfangen heraus. Kaspar Lautz war der Überlieferung nach ein sehr schwieriger Mensch gewesen. Er liebte neben seinem Beruf das Gesellige und er prägte, wie auch später sein Enkel, den Karneval in Asbach seiner Zeit mit. Da unser Urgroßvater so seinen ganz eigenen Kopf hatte, war eine Nachfolgeregelung die unseren Vater betraf, für ihn absolut kein Thema. Am 29. Januar 1958 verstarb Kaspar Lautz, unmittelbar nach der Hochzeit unserer Eltern. Unser Vater und unsere Mutter Edith, geb. Smeets führten fortan die Druckerei und das Geschäft weiter. Unsere Mutter im Laden, unser Vater in der Druckerei.

Karl Lautz

Die Anfangsjahre als noch junge Unternehmer, stellten sich für beide als äußerst schwierig dar und waren eine Herausforderung. Um den Fortbestand des Unternehmens zu erhalten und finanzielle Hürden zu überwinden, veräußerte unser Vater in den 60er-Jahren große Teile des Anwesens an die Raiffeisenbank Asbach, die dann auf dem erworbenen Grundstück ihre damalige, neue Geschäftsstelle baute. Heute finden wir die Raiffeisenbank Asbach an einer anderen, exponierteren Lage am Marktplatz in Asbach.

Mit dem Verkauf der Grundstücke finanzierte er mehrere erforderliche Umbaumaßnahmen. Die Anschaffung einer Buchdruckmaschine im Format DIN A2 von König & Bauer, eines Tiegels. Die Ende der 70er-Jahre dazu kommenden Offsetdruckwerke von Rotaprint zählten weiterhin zu seinen geleisteten Investitionen. Im satztechnischen Bereich arbeitete er ausschließlich im Bleisatz oder wurde mit Maschinensatz beliefert. Hier entwickelt unser Vater über viele Jahre eine sehr innige Freundschaft zu und mit Michael Neffgen, Schrift- und Maschinensetzer aus Reederscheid, mit dem auch ich noch während meiner Ausbildung zum Schriftsetzer zusammen arbeiten durfte. Herr Neffgen war auch so eine ganz eigene, liebevolle Marke und er hatte im Umfeld unserer Branche einen legendären Ruf inne.

Unser Vater führte fast 40 Jahre, bis zum Jahr 1997, den Betrieb und das Geschäft gemeinsam mit unserer Mutter. In den Jahren 1960 bis 1964 kamen wir drei Brüder zur Welt. Andreas, Jörg der Jüngste und ich, Bert der Älteste. Schon als Kinder haben wir unserem Vater in der Druckerei geholfen und so war es irgendwie selbstverständlich, dass auch einer, nein, zwei von uns in die Fußstapfen des Vaters treten sollten. Freiwillig, nicht gezwungen, weil uns damals schon die Liebe zur „Schwarzen Kunst“ eingefangen hatte.

Bertram Rahm

Meine Ausbildung zum Schriftsetzer absolvierte ich in den Jahren 1977 bis 1980 in der Druckerei Cornelius Kersting in Hangelar. Mein beruflicher Fortgang führte mich über die Druckereien Leopold und Hans Kersting (beide Bonn) dann schließlich 1984 nach Biberach. Dort auf der Schwäbischen Alb verbrachte ich ein Jahr und legte nach dem einjährigen Vollzeitkursus im Hauchler Studio (zu damaliger Zeit die einzige, anerkannte private Meisterschule der Druckindustrie in Deutschland) am 22. Juni 1985 vor der IHK in Ulm meine Meisterprüfung als Industriemeister „Fachrichtung Satz“ ab. Im Anschluss daran brachte ich mein fachliches Wissen und Können mit in den elterlichen Betrieb ein.

Mein Bruder Jörg absolvierte seine Ausbildung zum Offsetdrucker ebenfalls bei der Druckerei Kersting in Hangelar und auch er trat nach Ablegung seiner Gesellenprüfung im Jahre 1987 in den elterlichen Betrieb ein. Hier bereitete er sich Anfang der 90er-Jahre, in einem dreijährigen Teilzeitkursus, auf die Meisterprüfung als Industriemeister „Fachrichtung Druck“ vor, die er am 21. August 1994 vor der IHK in Koblenz ablegte. Das Eintreten von uns beiden in den elterlichen Betrieb hinterließ von Beginn an seine Spuren.

Der technische Wandel in der Druckindustrie machte auch nicht vor der Firma halt. So wurde 1986, in einem ersten zaghaften Versuch, in ein Text-Bildschirmsystem von Triumph Adler investiert. Hiermit wurden erste Erfahrungen im Umgang mit den neuen Satztechniken erworben. Der Handsatz erhielt, nachdem er schon durch eine Bleisatzmaschine ergänzt wurde, eine weitere Ergänzung die den Satzarbeiten größeren Spielraum gab. Diese wurde dann im Jahre 1987 noch getoppt.

Eine komplette Fotosatzanlage der Firma Berthold, Berlin, eine „acs 3000 mit Seitenbildschirm im Größenverhältnis von 1:1 / DIN A4“, wurde installiert. Diese Fotosatzanlage war bei ihrer Einführung in der Branche zu Beginn der 80er-Jahre eine Revolution und lieferte in unserem Hause einige Jahre hervorragende Arbeit ab.

1987 war unser Vater Bertram Rahm der erste Unternehmer in Deutschland, der in eine zu dieser Zeit neu vorgestellte Reprokamera der Firma Kodak investierte. Eine „Kodak Image Maker 5060“, die schließlich im Jahre 2006 verschrottet wurde, nachdem sie über mehrere Jahre als Antiquität in der Firma ihren „Ruhestand“ erlebte. Diese Technik hatte nun in der Druckindustrie keine Zukunft mehr.

Bert und Jörg Rahm

1993 war es dann soweit. Unser erster Apple Macintosh, ein „vx 4/230“ mit angeschlossenem Laserdrucker im Format DIN A3 und der dazu gehörenden professionellen Software fanden bei uns ein Zuhause. Jetzt waren den satztechnischen Möglichkeiten keinerlei (kaum noch) Grenzen gesetzt und das Computerzeitalter hatte endgültig in unserer Firma Einzug gehalten. Bits und Megabytes gaben fortan den Ton an und gaben dem guten, alten Bleisatz keinerlei Chance mehr. Der Handsatz ist nur noch eine Marginalie in der Geschichte. Gutenberg revolutionierte durch seine Erfindung „der beweglichen Letter“ ganze Epochen. Innerhalb weniger Jahre war der Handsatz, in Blei oder Holz, fast gänzlich vom Markt verschwunden.

Am 1. April 1997 übernahmen wir, mein Bruder Jörg und ich in der vierten Generation den elterlichen Betrieb. Mit der Übernahme der Firma nahmen wir nicht nur bauliche Veränderungen vor, sondern firmierten auch um. Aus Druckerei Lautz wurde Bert & Jörg Rahm-Drucktechnik.

Am 29. September 2001 konnten wir mit Kunden, Freunden und Lieferanten das 100jährige Firmenjubiläum begehen. Unser Vater, der 1958 die Firma von seinem Großvater übernommen hatte, wurde leider nicht mehr Zeuge dieses für uns, und es wäre auch für ihn eines gewesen, so bedeutenden Ereignisses. Er verstarb im März 2001 nach langer Krankheit im Alter von nur 66 Jahren. Ich bin mir sicher er wäre sehr stolz gewesen auf das Geleistete sowie auf meinen Bruder Jörg und mich.

Konsequent entwickelten wir seit der Firmenübernahme 1997 die Firma zu einer vollstufigen Druckerei. Vollstufig, da in unserem Hause die Techniken der Druckvorstufe, des Druck und der Weiterverarbeitung ihren Platz haben. Wir stehen heute unseren Kunden als professioneller Dienstleister rund um den Druck mit unserer fachlichen Kompetenz und der dazugehörigen Technik zur Seite. Das wir mit der Firmenübernahme dem Ladenbetrieb keine Chance mehr einräumten, war für uns von Anfang an beschlossene Sache. Mein Bruder Jörg als Offsetdruckermeister, verantwortlich für den Bereich des Drucks und der Weiterverarbeitung sowie ich, als strategischer Kopf der Firma und kreative Kraft in der Druckvorstufe, stehen Ihnen seit 1997 für die Belange Druckvorstufe, Druck und der Weiterverarbeitung Rede und Antwort. Leider wurde durch einen nichtverschuldeten Verkehrsunfall im August 2012, aus meiner Sicht und persönlichen Erfahrung, dieses Firmengebilde arg erschüttert und vor eine Herausforderung gestellt, die es auch heute noch (gut drei Jahre später) zu meistern gilt.

Die technische Entwicklung hinterlässt in kaum einer anderen Branche solche Spuren wie in der unseren, der grafischen. Apple Macintosh und Microsoft, Microchips und Digitaltechnik, Internet, World-Wide-Web, E-Business, Offset- oder Digitaldruck, die Druckbranche wurde und wird revolutioniert. Wir versuchen Ihnen täglich diese Revolution durch fachliches und technisches Know-how nahezubringen. Wenn es um Ihre Drucksache(n) geht, stehen wir Ihnen als kompetenter Partner zur Seite.

Folgerichtig haben wir, seit der Firmenübernahme 1997, in allen Bereichen unserer Druckerei durch Investitionen und der dazugehörigen Technik versucht immer aktuell zu sein. Es verging kaum ein Jahr indem nicht investiert wurde. In einer kurzen zeitlichen Aufzählung lassen ich an dieser Stelle kurz die wichtigsten Investitionen Revue passieren.

Druckvorstufe

Es ist ein ständiger Prozess der in unserer Branche erforderlich ist. Durch immer wieder auszuführende Aktualisierungen in Hard- und Software auf Basis von Mac- und PC-Rechnern sind wir in der Lage Ihnen immer ein technisch hohes Niveau anzubieten und sind zudem damit auch immer auf dem aktuellsten Stand in der Druckvorstufe.

Druck

1997 wurde zeitgleich mit der Firmenübernahme eine neue Robin Einfarben-Druckmaschine installiert. 1999/2000 ersetzten wir die vorhandene Einfarben-Druckmaschine Planet im Format 50x70 durch eine Roland im Format DIN A2, die wir 2005 wieder veräußerten. 2002 wurde eine Heidelberger Speed Master SM 52-2 bei uns installiert. Fortan waren wir in der Lage, Druckprodukte in einem Druckvorgang zweifarbig zu produzieren. Parallel dazu investierten wir weiter in die Druckvorstufe. Durch die Anschaffung von Filmbelichtern der Firma Agfa (DIN A3) und der Firma Linotype (DIN A2) mussten wir nicht mehr auf Kollegenhilfe zugreifen, sondern waren fortan in der Lage, die zur Herstellung einer Drucksache damals nötigen Filme selber zu erstellen. Die Druckplattenproduktion wurde nach wie vor über einen Plattenkopierer belichtet und dann, allerdings nicht mehr per Hand, mit einem Plattenentwickler entwickelt, der zeitgleich mit der Roland bei uns sein neues Zuhause gefunden hat. 2005 wurde dann die Zwei-Farben-Technik von Heidelberger durch eine neue Heidelberger Printmaster PM-52-4 ersetzt. Vier-Farb-Offsetdruck auf höchstem technischem Niveau. Hiermit haben wir für uns Maßstäbe gesetzt, um unsere Kunden durch höchste Qualität und größte Produktivität zu überzeugen. 2006 installierte die Firma Grafite aus Frankfurt zudem ein DPX-Plattensystem. Dadurch hielt auch die vollautomatische Druckplattenherstellung bei uns Einzug. Seitdem gehört die Herstellung der im Offsetdruck notwendigen Druckplatte ohne Umweg über Filme, Montage, Plattenkopie und -entwicklung zu unserem Portfolio. CtP (Computer-to-Plate) ist das Zauberwort. Diese Technik gibt uns die Möglichkeit kostengünstig, zeitsparend und vollkommen flexibel auf die Wünsche unserer Kunden zu reagieren, sowie das auftretende Druckplattenaufkommen mit einer gleichbleibenden Qualität auszuführen.

Digitaldruck

Begleitend zu all den technischen Neuerungen im Offset-Bereich ließen wir auch nicht den Digitaldruck aus den Augen. 2011 lösten wir das Digitale Drucksystem Monocolor 240 der Firma Xerox durch eine Xerox 700 ab. Das gibt uns die Möglichkeit Akzidenzen wie z.B. Visitenkarten, Flyer und Plakate bis zum Format 460 x 320 in kleinen Auflagen und zu attraktiven Preisen für unsere Kunden zu produzieren.

Digitaler Großformatdruck

2010 erfolgte die Installation eines Großformatdruckers der Marke Epson. Hiermit fertigen wir Großformatplots bis Format DIN A0 auf den verschiedensten Materialien. Zudem gibt uns diese auf Tintenstrahlbasis basierende Technik, mit der dazugehörigen Software, die Möglichkeit, Forgra zertifizierte Proofs zur Druckkontrolle und Druckabnahme anzubieten und zu erstellen. Ein Prüfinstrument, welches uns und dem Kunden die nötige Sicherheit gibt, die geforderte Qualität im Druck zu erzielen, Fehlerquellen im Vorfeld zu vermeiden und zu korrigieren. Zudem haben wir mit dem digitalen Großformatdruck für die Zukunft die Möglichkeit noch ganz andere Unternehmensfelder aufzustoßen. So sind auch Banner kein Fremdwort mehr in unserer Produktionskette.

Weiterverarbeitung

Auch in der Weiterverarbeitung blieb die Uhr nicht stehen. 2005 wurde eine Fertigungsstraße der Firma FKS installiert. Damit sind wir in der Lage rückendrahtgeheftete Broschuren bis Format DIN A3 und max. 84 Seiten in einem Arbeitsgang zu fertigen.

2008 wurde diese Technik durch eine noch ausgereiftere und besser ausgestattete Maschine derselben Firma und Marke ersetzt.

  • 2011 Installation eines Klebebinders der Firma Horizont. Damit sind wir in der Lage klebegebundene Broschuren auf Hotmelt-Basis in Softcoverausführung zu produzieren.
  • 2014 Installation einer neuen Polar-Schneidemaschine der Firma Heidelberger.
  • 2014 Installation einer neuen Technik der Firma Multigraf. Eine Eurofold Touchline CF 375 mit der sich das Rillen und Falzen in einem Arbeitsgang oder auch getrennt ausführen lässt. Damit werden wir vor allem auch den Anforderungen an die Weiterverarbeitung von digital gedruckten Produkten gerecht.
  • 2014 Installation eines Fastbind Klebebinder zur Endproduktion von Broschuren als Soft- oder Hardcover in kleinen Stückzahlen.

Unsere Branche ist heutzutage geprägt durch das ständige und kostenintensive Investieren in modernste Techniken, um den Anforderungen die an eine Druckerei gestellt werden gerecht zu werden. Vor allem auch den Herausforderungen, die durch das Internet an uns gestellt werden. Wir sind nicht die Druckerei mit den kleinen Preisen, sondern wir bieten Ihnen Beratung, Service, Betreuung und Individualität für ein jedes Ihrer Druckprodukte an. Das zu marktüblichen und relevanten Kosten, sowohl im Druckbereich als auch für die grafische Entwicklung Ihrer Produkte. Layout und Satz eingeschlossen.

Ausbildung

Nina Rahm

2006. Durch die Ausbildungsplatzoffensive der Druckindustrie angeregt, stellten wir im August des Jahres 2006 zum ersten Mal einem jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung. Kerstin Schneider aus Waldbreitbach machte bei uns ihre Ausbildung als Druckerin, die sie im Juli 2009, nach dreijähriger Ausbildungszeit, mit Bestehen der Prüfung vor der IHK Koblenz als Druckerin abschloss. Sie war der erste junge Mensch, der bei uns eine Ausbildung als Druckerin machen konnte und dies sollte unser kleiner Beitrag zum Standort Deutschland und der Ausbildungsplatzoffensive der Druckbranche sein.

Nachdem Kerstin Schneider nach ihrer bestandenen Ausbildung im Sommer 2009 die Firma verlassen hatte, gingen noch weitere drei Jahre ins Land, bis zum 1. Januar 2012, damit sich unsere Männerdomäne mit vollkommen neuen Augen betrachten lassen musste.

Nina Rahm, meine Tochter, wurde als ausgebildete Mediengestalterin Teil unserer Firmen- und Familientradition. Sie verkörpert die fünfte Generation, sorgt seitdem für frischen Wind und überzeugt mit fachlichem Wissen.

Nina absolvierte nach ihrem Fach-Abi eine zweijährige Ausbildungszeit bei unserem Kollegenbetrieb rewi druckhaus, Reiner Winters GmbH in Wissen zur Mediengestalterin. Diese schloss sie im Sommer 2005 mit bestandener Prüfung vor der IHK Koblenz zur Mediengestalterin (Fachrichtung Operator) ab. Im Anschluss daran wechselte sie in einen reinen Digitaldruckbetrieb in Köln (artypo GmbH). Hier arbeitete sie mitverantwortlich im Digitaldruckbereich und erwarb dort die notwendigen Einblicke in den immer mehr aufkommenden Digitaldruck. Im Oktober 2009 wechselte sie nach vier Jahren bei artypo zum Verlag Reckinger in Siegburg. Dort erhielt sie bis zu ihrem Ausscheiden im Winter 2011 Einblicke in das Verlagswesen. Zudem absolvierte sie seit Frühjahr 2010 einen Kursus als Medienfachwirtin, den sie im Herbst 2012 mit Erfolg als Medienfachwirtin ablegte.

Damit verkörpert Nina Rahm nicht nur die fünfte Generation unseres Hauses. Meine und unsere Hoffnungen auf eine weiterhin gute Entwicklung der Firma Rahm-Drucktechnik in unserem Heimatort Asbach sind auch an ihre Person geknüpft. Vor allem aber steht sie seit ihrem Eintritt in unsere Firma als fachlich versierte und engagierte Frau ihren „Mann“ und hat ihr Können seitdem mehr als unter Beweis gestellt. Auch weil im August 2012 unsere Firma vor eine Herausforderung gestellt wurde, die sie vor allem mit großer Sorgfalt und Tatkraft meisterte. Durch meinen Verkehrsunfall am 18. August 2012 und den damit erlittenen gesundheitlichen Dauerschäden wurden mir meine Grenzen aufgezeigt und Nina musste von jetzt auf gleich meinen Part in der Firma mit übernehmen. Die Bewältigung der Herausforderung an unsere Firma ist auch heute noch, im Januar 2016, zum Zeitpunkt dieser Zeilen, in unserem Hause täglich zu spüren. Wir haben in den letzten drei Jahren umdenken und uns neu aufstellen müssen und haben an Lösungen gesucht wie wir mit der Situation umgehen können. Aus diesem Grund wird unser Team seit Januar 2015 auch durch Doris, die Frau meines Bruders Jörg, unterstützt. Ihr Arbeitsfeld ist die Weiterverarbeitung sowie die durch den Versand von Drucksachen erforderliche Logistik.

Aber auch die Möglichkeiten von Einsparpotentialen wurden erörtert und gefunden. Ein Hauptaugenmerk in den Jahren 2014 und 2015 wurde auf Maßnahmen gelegt, die durch die Umsetzung von energietechnischen Einsparungen möglich sind. Unser Betrieb wurde weitestgehend auf LED-Leuchten umgestellt und der erforderliche Strombedarf wird über einen Öko-Strom-Anbieter bezogen. Eine effizientere und nach modernsten Gesichtspunkten ausgelegte neue Heizung wurde installiert und auch die komplette Wärmedämmung des Druckereigebäudes gehört ebenfalls zu den vollzogenen Maßnahmen.

Ob Digitaldruck, klein- und großformatiger Offsetdruck, Druckveredelung, buchbinderische Weiterverarbeitung oder die grafische Gestaltung einer Drucksache - wir haben die Lösung für Sie und sind in der Lage unsere Kunden und die, die es noch werden wollen, fachgerecht und kreativ zufrieden zu stellen.

Wir sind stolz darauf, dass wir heute die älteste Druckerei in der Verbandsgemeinde Asbach und der Region sind und wir haben vor, dies auch zu bleiben.

In diesem Sinne sind wir heute und in Zukunft als kompetenter Partner in allen Fragen rund um den Druck gerne für Sie da. Wir waren in der Vergangenheit mit den Menschen die unsere Familie ausmachte für Sie da und wir werden dies auch gerne in Zukunft für Sie sein; mit aller Liebe und Leidenschaft für unseren Beruf und unserer Branche: die „Schwarze Kunst“.

Ich bzw. wir grüßen Sie herzlich mit einem freundlichen „Gott grüß die Kunst“
Bert, Jörg und Nina Rahm
Urenkel und Ururenkelin des Firmengründers Kaspar Lautz